Säugetiere und Reptilien des Pantanal: Ein umfassender Führer

Wie das Angeln und die Vogelbeobachtung ist auch die Beobachtung von Landtieren (vor allem Säugetiere und Reptilien, aber auch Amphibien, Weichtiere und Insekten) ein großes Spektakel im Pantanal – ein Spektakel, das dank des außergewöhnlichen Reichtums und der Vielfalt der Fauna des Pantanals täglich stattfindet.

Die meisten Ranches und Agenturen bieten Programme wie nächtliche Beobachtungen (mit Taschenlampen, deren Licht von den Augen der Tiere reflektiert wird) und Fotosafaris an, aber jede Tour birgt Überraschungen für diejenigen, die aufmerksam sind und ein Fernglas und eine gute Taschenlampe mitbringen.

Im Folgenden sind einige der zahlreichen Tierarten aufgelistet, die in den Ebenen zu finden sind.

Die häufigsten Säugetiere und Reptilien des Pantanal

  1. Der Tapir, Tapirus terrestris oder Tapir
  2. Otter, Pteronura brasiliensis oder Brasilianischer Riesenotter
  3. Brüllaffe, Alouatta caraya oder Bugio
  4. Capybara, Hydrochaeris hydrochaeris oder Capybara
  5. Sumpfhirsch, Blastocerus dichotomus oder Sumpfhirsch
  6. Agouti, Dasyprocta azarae oder Azaras Agouti
  7. Alligator, Caiman crocodilus yacare oder Krokodil-Alligator
  8. Schwarzer Affe, Cebus apella oder Kapuzineraffe
  9. Jaguar, Panthera onca oder Jaguar
  10. Weißlippenpekari (Tayassu pecarí)
  11. Sinimbu, Iguana iguana oder Leguan
  12. Gelbe Anakonda, Eunectes murinus oder Gelbe Anakonda
  13. Riesenameisenbär, Myrmecophaga tridactyla oder Riesenameisenbär
  14. Pfauengürteltier, Euphactus sexcintus oder Gürteltier
  15. Damhirsch, Ozotoceros bezoarticus oder Pampashirsch

1. Der Tapir

(Tapirus terrestris)

Englischer Name: Tapir

Anta, Tapirus terrestris ou Tapir
Tapir, Tapirus terrestris oder Papagei

Der Tapir ist das größte Landsäugetier Brasiliens: Er kann bis zu zwei Meter lang und 200 Kilogramm schwer werden. Er ist vor allem nachtaktiv, hat ein dichtes, widerstandsfähiges Fell und einen kurzen, beweglichen Rüssel.

Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer und lebt in Wäldern in der Nähe von Flüssen. Er ernährt sich von Früchten, Blättern und Wurzeln.

2. Der Fischotter

(Pteronura brasiliensis)

Deutscher Name: Brasilianische Riesenotter

Ariranha, Pteronura brasiliensis ou Brazilian giant water-otter
Riesenotter, Pteronura brasiliensis oder Brasilianischer Riesenotter

Der illegale Pelzhandel hat dazu geführt, dass der Pantanal-Riesenotter als bedrohte Art eingestuft wurde.

Das etwa 1,40 Meter große und 30 Kilogramm schwere Wassersäugetier hat eine dunkle Haut mit gelblichem Schimmer an Brust und Hals, einen breiten, flachen Schwanz und Membranen zwischen den Zehen, die ihm die Fortbewegung im Wasser erleichtern.

Er lebt in Schwärmen und ernährt sich von Vögeln, Eiern, kleinen Reptilien und vor allem von Fischen, die er meist an Land frisst.

3. Brüllaffe

(Alouatta caraya)

Name Englisch: Bugio

Bugio, Alouata caraya ou Bugio
Brüllaffe, Alouata caraya oder Bugio

Der etwa 1,20 Meter lange Brüllaffe lebt in Gruppen von bis zu 20 Tieren auf den höchsten Ästen der Bäume in Wäldern und Savannen.

Sie sind für ihre unüberhörbaren Rufe bekannt, die sie zu Beginn und am Ende des Tages ausstoßen, wenn sie sich bedroht fühlen oder Wetterveränderungen wahrnehmen. Er ernährt sich von Früchten und Blättern.

4. Capybara

(Hydrochaeris hydrochaeris)

Englischer Name: Capybara

Capivara, Hydrochaeris hydrochaeris ou Capybara
Wasserschwein, Hydrochaeris hydrochaeris oder Capybara

Das größte Nagetier lebt in großen Gruppen an den Ufern von Flüssen, Seen und Sümpfen; es ernährt sich von Wasserpflanzen, Gräsern, Wurzeln und Stacheln und ist ein ausgezeichneter Schwimmer.

Er wird etwa einen Meter lang und bis zu 100 Kilogramm schwer. Er hat einen großen Kopf, kurze Haare und Pfoten mit Zwischenzehenhäuten, die ihm beim Schwimmen helfen.

5. Sumpfhirsch

(Blastocerus dichotomus)

Deutscher Name: Sumpfhirsch

Cervo-do-Pantanal, Blastocerus dichotomus dichotomus ou Marsh deer
Sumpfhirsch, Blastocerus dichotomus dichotomus oder Sumpfhirsch

Der größte Hirsch Südamerikas, bis zu 1,50 m groß und 150 kg schwer, sein Geweih kann bis zu 60 cm lang werden.

Sein Fell ist rötlich, die Läufe und die Schnauze sind schwarz. Seine Pfoten sind an die Fortbewegung in Sümpfen und Überschwemmungsgebieten angepasst, wo er sich sehr flink fortbewegt. Er ernährt sich von Kräutern, Halmen und Gräsern.

6. Agouti

(Dasyprocta azarae)

Englischer Name: Azara’s agouti

Cutia, Dasyprocta azarae, Azara's agouti
Agouti, Dasyprocta azarae oder Azara’s agouti

Der Agouti ist ein kleines Nagetier von etwa 50 cm Länge, das in bewaldeten Gebieten in den Wurzeln der Bäume lebt. Er ist nachtaktiv und rennt sehr schnell, wenn er sich bedroht fühlt.

Er ernährt sich von Gemüse, Früchten, Wurzeln und Samen, die er auf seinen Hinterbeinen sitzend verzehrt.

7. Alligator

(Caiman crocodilus yacare)

Englischer Name: Caiman alligator

Jacaré, Caiman crocodilus yacare, Caiman alligator
Kaiman, Caiman crocodilus yacare oder Alligatorkaiman

Die häufigste Kaimanart im Pantanal hat dunkle Flecken auf den Kiefern und wird bis zu 2,50 Meter lang.

Er lebt in großer Zahl in Flüssen und Buchten und ernährt sich von Fischen, Krustentieren und kleinen Säugetieren.

Jahrelang wurde er wegen seines Leders ausgebeutet und stand sogar auf der Liste der bedrohten Tierarten. Dank Schutzprojekten und kontrollierter Zucht ist er nicht mehr vom Aussterben bedroht.

8. Kapuzineräffchen

(Cebus apella)

Deutscher Name: Kapuzineraffe

Macaco-prego, Cebus apella, Capuchin monkey
Kapuzineraffe, Cebus apella oder Kapuzineräffchen

Der kleine, flinke, tagaktive und gesellige (wenn auch unberechenbare) Kapuzineraffe ist etwa 50 cm groß und wiegt etwa 3 kg. Er lebt in Gruppen hoch oben in den Bäumen, kommt aber oft auf den Boden.

Er gibt charakteristische Pfeiftöne von sich. Er ernährt sich von Früchten, Blättern, Samen, Eiern und kleinen Tieren.

9. Jaguar

(Panthera onca)

Englischer Name: Jaguar

Onça-pintada, Panthera onca, Jaguar
Jaguar, Panthera onca, Jaguar

Der Jaguar ist ein scheues, nachtaktives Tier, das man nicht oft zu Gesicht bekommt. Mit einer Größe von etwa 1,80 Meter und einem Gewicht von bis zu 120 Kilogramm ist er die größte Katze Amerikas.

Der Jaguar ist ein einzelgängerischer, nomadischer Jäger und kann Vieh auf Bauernhöfen reißen. Da er von den Bauern getötet wird, wurde er als bedrohtes Tier eingestuft und ist nun Gegenstand von Programmen zum Schutz der Wildtiere. Er lebt in Wäldern und Forsten, vorzugsweise in der Nähe von Flüssen – er ist ein ausgezeichneter Schwimmer. Er ernährt sich hauptsächlich von Kaimanen, Wasserschweinen, Hirschen, Affen und anderen Säugetieren.

Der schwarze Jaguar ist eine Variante derselben Art (aus der Nähe sind auf seinem Fell dunklere schwarze Flecken zu erkennen).

Der Puma (Felis concolor), auch Berglöwe genannt, hat ein einheitlich braunes Fell und ist etwas kleiner als der Jaguar.

10. Queixada

(Tayassu pecarí)

Deutscher Name: Weißlippenpekari

Queixada, Tayassu pecarí, White-lipped peccary
Queixada, Tayassu pecarí oder Weißlippenpekari

Der Queixada oder Weißlippenpekari ist für seine Aggressivität bekannt – wenn er sich ärgert, gibt er laute Laute von sich und fletscht die Zähne. Der Große Pekari lebt in großen Gruppen, die von einem älteren Männchen angeführt werden. Er kann bis zu 1,30 Meter lang und 40 Kilogramm schwer werden.

Sein Fell ist lang und dicht, die Schnauze weiß. Er ernährt sich von Wurzeln, Gemüse und Kleintieren.

Der Queixada ist nicht zu verwechseln mit dem Cateto (Tayassu tajacuy), einer kleineren Art, die an ihrem weißen Halsband zu erkennen ist.

11. Sinimbu

(Leguan iguana)

Englischer Name: Iguana

Sinimbu, Iguana iguana, Iguana
Sinimbu, Iguana iguana oder Iguanau

Diese grüne Leguanart lebt auf Bäumen und am Boden, vorzugsweise in Wassernähe, und ist ein geschickter Schwimmer. Er ist eine der größten Echsen Amerikas und kann bis zu 1,70 m lang werden. Sie frisst Insekten, Pflanzen und Larven.

12. Gelbe Anakonda

(Eunectes notaeus)

Englischer Name: Yellow anaconda

Sucuri-amarela, Eunectes notaeus, Yellow anaconda
Gelbe Anakonda, Eunectes notaeus oder Gelbe Anakonda

Die Gelbe Anakonda ist die größte Schlange im Pantanal und kann bis zu 5 Meter lang werden. An Land bewegt sie sich langsam, im Wasser ist sie schnell und bewohnt die Ufer von Flüssen und Lagunen.

Sie ist nicht giftig: Sie umschlingt ihre Beute und tötet sie durch Ersticken, danach kann sie wochenlang verdauen.

Der Legende nach kann die Gelbe Anakonda Kälber oder Menschen töten; in Wirklichkeit frisst sie kleine Tiere wie Nagetiere, Eidechsen, Vögel und Fische.

13) Großer Ameisenbär

(Myrmecophaga tridactyla)

Englischer Name: Giant-anteater

Tamanduá-bandeira, Myrmecophaga tridactyla, Giant-anteater
Riesenameisenbär, Myrmecophaga tridactyla oder Riesenameisenbär

Der Riesenameisenbär ist ein typisches Tier der Cerrado-Region und der offenen Graslandschaften. Er kann bis zu 2 m lang und 30 kg schwer werden.

Er hat ein langes Fell, vor allem am Schwanz, und starke, lange Nägel an den Vorderpfoten, mit denen er Termitenhügel und Nester von kleinen Insekten öffnen kann, die an seiner klebrigen Zunge haften.

Eine weitere im Pantanal vorkommende Art ist der Kleine Ameisenbär (Tamanduá tetradactyla). Der Kleine Ameisenbär ist 1,40 m lang, hat einen Greifschwanz und lebt auf Bäumen.

14. Peba-Gürteltier

(Euphactus sexcintus)

Deutscher Name: Gürteltier

Tatupeba, Euphactus sexcintus, Armadillo
Gürteltier, Euphactus sexcintus, Gürteltier

Das Gürteltier hat einen sehr harten, behaarten Panzer, lange, kräftige Krallen, mit denen es im Boden gräbt, und einen langen Schwanz.

Es ist tagaktiv und ernährt sich von Wurzeln, Knollen und Aas.

Weitere Gürteltierarten im Pantanal sind das extrem seltene Riesengürteltier (Priodontes maximus) – mit etwa 85 Zentimetern das größte der Welt – und das kleine, flinke Neunbindengürteltier (Dasypus novem cinctus).

15. Damhirsch

(Ozotoceros bezoarticus)

Deutscher Name: Pampashirsch

Veado-campeiro, Ozotoceros bezoarticus, Pampas deer
Pampashirsch, Ozotoceros bezoarticus, Pampashirsch

Der Pampashirsch lebt in der Savanne und im offenen Grasland. Sein Fell ist am Rücken rötlich und an der Unterseite von Hals und Bauch weiß. Er ist ein guter Schwimmer. Die Männchen haben ein kurzes Geweih, das nicht länger als 30 cm ist.

Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern und Wasserpflanzen.

Eine weitere Art der Pantanal-Ebenen ist der etwa 70 Zentimeter große und 20 Kilogramm schwere Rothirsch (Mazama americana), der in geschlossenen Wäldern und Wassergebieten lebt.

Beide Tierarten sind vom Aussterben bedroht.

Siehe folgende Publikationen über das Pantanal

  1. Säugetiere und Reptilien im Pantanal beobachten
  2. Angeln im Pantanal – beste Plätze, Köder, Methoden und Jahreszeiten
  3. Häufigste Fischarten im Pantanal
  4. Vogelbeobachtung im Pantanal Mato Grosso
  5. Häufigste Vogelarten im Pantanal von Mato Grosso
  6. Flora des Pantanals von Mato Grosso
  7. Fauna des Pantanals von Mato Grosso
  8. Pantanal von Mato Grosso – Geografie, Klima, Böden und Flüsse
  9. Geschichte des Pantanal de Mato Grosso – Entdeckung und wirtschaftliche Entwicklung
  10. Südliches Pantanal
  11. Nördliche Pantanal-Region
  12. Warum ins Pantanal in Mato Grosso reisen?

Este post também está disponível em: Português English Deutsch Español Français